Dienstag, 28. Juni 2011

Was wäre wenn...

...Die Protagonisten der Geschichte eine Umfrage zu ihrem Leben gemacht hätten, was mit ihnen in 10 Jahren wäre, als sie in unserem Alter (17/18) waren, und genauso geantwortet hätten wie unser Jahrgang. "Sich-so-ein-Leben-vorstellen", ein Spiel aus Hurrikan (something farewell), welches Nora und Christine spielten, passt sehr gut zu dieser Umfrage, denn genau dies "spiele" ich jetzt mit den Protagonisten rückwärts, ich versuche mir vorzustellen, wie ihr Leben war (bzw bekomme es durch die Umfrage vorgegeben), und vergleiche Theorie mit Realität, soweit es mir möglich ist (bedingt durch eine begrenzte Anzahl an Testfragen).

Beginnen möchte ich mit Kaspar, der die wahrscheinlich größten Änderungen vollzogen hätte, wenn er wie wir gewesen wäre. Zunächst die Frage, ob er noch in seiner Heimatstadt gelebt hätte - über die Hälfte der männlichen Befragten bejahten dies, fast ein Viertel sogar stark. An dieser Stelle sieht man große Differenzen zu seinem Stand in der Geschichte, denn Jamaika, eine Insel in der Karibik, ist doch sehr weit von Deutschland entfernt. Eine eher unentschlossene Einstellung zeigt sich bei der Frage, ob man den Beruf ausübt, den man sich zum Abitur vorstellte. Hier haben auch mehr Personen gesagt, dass sie es für wahrscheinlich halten, als die, die es für unwahrscheinlich halten, am größten war die unentschlossene Haltung. Also weicht auch hier seine Realität von der Umfrage ab, denn ein Leben auf Jamaika und dort Selbstständig sein ist wahrscheinlich nicht was er sich vorgestellt hätte. Auch die Frage nach der festen Beziehung trifft auf ihn nicht voll zu, denn er lebt allein und nicht in einer Beziehung. Jedoch trifft die Frage nach Kindern auf ihn voll zu, denn Kinder wurden größtenteils verneint, und er hat keine Kinder. Weiterhin sagt Kaspar auch, dass er seine alten Freunde in der Heimat und die Zeit dort nicht vermisst, denn er ist auf der Insel glücklich. Somit stimmt er in 2 Aspekten mit unseren Ergebnissen überein: Er ist mit seinem Leben sehr zufrieden und sehnt sich nicht nach der Schule zurück, jedoch sagten viele Befragten aus, dass sie auch später noch intensiven Kontakt mit ihren Mitschülern haben werden (bzw. es planen), was Kaspar ja deutlich verneinte, indem er sagte er vermisse niemanden. Insgesamt gesehen hat Kaspar zwar viele Differenzen zu unserer Umfrage, jedoch lassen sich auch einige Parallelstellen finden.

Über die beiden anderen Protagonistinnen, Christine und Nora, erfährt man in der Erzählung nicht so viel über ihr Leben. Über ihren momentanen Wohnort wird nicht viel gesagt, jedoch Leben sie noch in Deutschland. Ich gehe an dieser Stelle von folgendem aus (rein spekulativ und der Einfachheit wegen): Die beiden Freundinnen kennen sich noch aus der Schule und wohnen noch in diesem Ort, vermutlich einer Großstadt. Sie haben zu Hause keinen festen Freund und höchstwahrscheinlich auch keine Kinder. So kommen wir zur ersten Frage: dem Wohnort. mehr als die Hälfte der weiblichen Befragten wahren sich bei der Wohnortfrage noch unschlüssig, hatten eine eher neutrale Haltung. Jedoch waren mehr der Befragten der Meinung, dass sie noch oder wieder in ihrer Heimatstadt leben werden. Hier finden wir bereits die erste Übereinstimmung. Die Frage nach dem Beruf muss ich bei Nora und Christine unbeantwortet lassen, da ich keine Indizien darüber finde, kann mir aufgrund des längeren Aufenthaltes in Jamaika jedoch gut vorstellen, dass sie Studentinnen sind und Semesterferien hatten. Jedoch spricht ihr Alter, ca. 30, eher gegen diese These. Zum Thema der Beziehung und der Kinder: Alle Befragten hatten mindestens eine neutrale Einstellung, viele eine positive, keine eine negative. Dies trifft aber auf Christine und Nora nicht zu, Nora schreibt in einem Brief an Christine, dass Kaspar sie endlich einmal in Ruhe lassen solle, somit steht außer Frage ob die beiden wieder etwas miteinander anfangen werden. Christines Sommerflirt mit Cat spricht gegen einen festen Freund zu Hause und eine feste Beziehung war dies auch nicht, somit entsteht ein Gegensatz zu der Umfrage. Auch ist die Mehrzahl der Kinderfrage gegenüber pro-Kind eingestellt, beide Protagonistinnen haben jedoch keine Kinder, aber aus ihrem Spiel "Sich-so-ein-Leben-vorstellen" kann man einen Kinderwunsch entnehmen, denn beide stellen sich die jeweils andere mit Kindern vor. Somit haben wir eine Teilübereinstimmung, sie haben zwar noch keine Kinder, aber der Kinderwunsch besteht. Auch kann man sagen, dass die beiden noch intensiven Kontakt zu ihren Schulfreunden haben, da ich ja annahm, sie seien noch Schulfreundinnen und sie pflegen ja einen regelmäßigen Kontakt auch Transkontinental (Briefe Nora´s an Christine aus ihrem weiteren Urlaub). Über die beiden weiteren Fragen, ob sie sich nach der Schule zurücksehnen oder mit ihrem Leben zufrieden sind, kann man nur wenig sagen, die einzige Aussage die ich machen kann ist die, dass sie Jamaika so spät wie möglich verlassen wollen und daher wahrscheinlich in der Heimat nicht so sehr glücklich sind. Auch bei dieser Frage gibt es eine Differenz, denn die meisten der Befragten meinten, dann sehr zufrieden bis "ok"-zufrieden zu sein.

Insgesamt gibt es schon größere Differenzen zwischen den Protagonisten, die relativ realistisch gestaltet sind, und unseren Umfragewerten, was uns Schülern der Klassenstufe 11 doch ein deutlichen Zeichen geben könnte, dass das Leben noch viele Überraschungen für uns bereit hält und es höchstwahrscheinlich nicht so wird, wie wir es uns vorstellen, doch ob es schlechter oder besser wird, das steht in den Sternen.

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