Nora und Christine sitzen auf der Veranda und spielen ein Spiel: „Sich-So-Ein-Leben-Vorstellen“. Es hat keine Regeln. Man redet einfach über verschiedene Dinge, trinkt Rum-Cola, raucht Craven-A-Zigaretten und Nora spielt die ganze Zeit Didgeridoo.
Die Erzählung von Judith Hermann, 1998 veröffentlicht, handelt von zwei Freundinnen. Beide sind Deutsche. Sie machen Urlaub bei Noras Exfreund Kaspar in Stony Hill auf der Insel Jamaika. Von diesem wollen sie wissen, ob er sich verändert hat. Kaspar reagiert jedoch nur abweisend. Er wollte Abgeschiedenheit. Hätte er sich verändern sollen?
Als Nebenhandlung zu den Gesprächen der Protagonisten dienen Hurrikanmeldungen, die anfangs nur vier Mal am Tag gesendet werden, später sogar zwölf Mal. Kaspar meint hingegen, dass man diese erst als ernst ansehen solle, wen diese stündlich gesendet werden.
Auch wird dargelegt, dass sich die Besatzung eines Bananenfrachters auf den Sturm vorbereitet. Die Matrosen sähen aus, wie Eskimos.
Der Sturm, welcher sich der Insel immer mehr nähert und in Costa Rica Verwüstungen anrichtete, verleitet die deutsche Botschaft Ausreisemöglichkeiten in die USA zu ermöglichen. Im Gegensatz zu anderen Touristen lehnen dies Nora und Christine ab, auch wenn sich Kaspar von Christines Anwesenheit gestört fühlt. Später von ihr geäußerte Wünsche, dass der Hurrikan endlich komme lehnt er ab. Sie würde sich dann nur fürchten. Ein Hurrikan sei nichts, worauf man sich freuen könnte. Ein solcher sollte ihr nicht auf Kosten der Insel die Entscheidung abnehmen, ob sie auf dieser bleiben oder sie verlassen soll. Christine flirtet nämlich mit dem dunkelhäutigen Einheimischen Cat. Dieser wird als starker Bauer beschrieben, welcher Geld unter seiner Matratze hortet. Laut Kaspar sei er nur an Christine wegen ihrer Hautfarbe interessiert. Sie ist eine „White Lady“. Einheimische würden solche bevorzugen.
Cat ist eigentlich mit Lovy verheiratet. Diese hätte ihn zwei Wochen verlassen, da er sie mit einer anderen Frau betrogen hätte. Obwohl sie eigentlich nach einer Woche, die sie bei ihrer Familie verbrachte, zurückkommen wollte, steht sie erst nach der doppelt solangen Zeitperiode vor einem Hügel mit zwei weiteren Frauen: die eine hält einen weißen Schirm in der Hand, der den anderen beiden Schatten spendet, und die andere hat ein Kind im Arm (wahrscheinlich das von Cat und Lovy). Lovy hält ihre Arme verschränkt.
Nichtsdestotrotz versucht Christine eine Beziehung mit Cat aufzubauen.
Des Weiteren wird in der Geschichte noch ein weiteres Ereignis geschildert. Ein Drachenflieger namens Flyman will von einem Hügel starten. Auf Grund Noras und Christine Ungeduldigkeit verpassen sie den Abflug (Nora war am Anfang noch relativ begeistert: Sie singt: „Flyman fly“.) Cat meint darauffolgend, es seien die kleinen Dinge im Leben, die man beachten müsse.
Am Schluss der Geschichte reist Christine ab. Kaspar hat für sie Flugtickets organisiert. Sie ist enttäuscht, als Nora meint, dass sie lieber dabliebe. Christine ist aber bereit zu Cat zurückzukommen.
Letztendlich erreicht der Hurrikan die Insel nicht. Er zieht vorbei.
Allgemein gesehen werden in der Erzählung verschieden kommunikative Probleme zwischenmenschlicher Beziehungen dargestellt. Kaspar selbst schilderte auch, dass es in Jamaika üblich sei. Zu jemanden für ein paar Tage zu Besuch zu kommen, aber mit im kein Wort zu wechseln. Insgesamt spricht man ansonsten über „Mangos, Kinder und Sex“.
Zu banal
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